Wahrscheinlich haben wir das Baugebiet in Pfahlenheim einer touristischen Idee zu verdanken. Am nördlichen Ortsrand von Pfahlenheim sollte um die Jahrtausendwende ein Campingplatz entstehen. Ein Vorhaben mit Potential. Ähnliche Projekte in der näheren Umgebung haben gezeigt, dass unsere Region durchaus Camper und andere Touristen anzieht; liegen wir doch zentral zwischen Main- und Taubertal sowie in Fahrradnähe zu Rothenburg, Creglingen, Aub, Ochsenfurt, Würzburg und den Ausläufern des Steigerwaldes.

Durch Pfahlenheim führt der Kunigundenweg, der Jakobsweg und seit 2020 auch der Marienweg (Schlaglicht folgt) - seit jeher wird die Ottilienquelle von Pilgern besucht. Insgesamt gute Voraussetzungen für eine Unterkunft am Wegesrand oder als Start für eine Fahrradtour.

Karte Baugebiet

Zwischenzeitlich ist der "Traum von einer touristischen Zukunft" der Realisierung eines Baugebietes gewichen. Im Gutachten zur 6. Änderung des Flächennutzungsplanes heißt es dazu: "Nachdem mit einer Verwirklichung der ehemals angedachten Nutzung nicht mehr zu Rechnen ist, hat die Gemeinde beschlossen, den westlichen Teil der bereits mit einer Teilerschließung, Kanal und Wasseranschluss, sowie einen Straßenausbau ... hergestellt ist, als Baugebiet auszuweisen.". Mit Beschuss des Gemeinderates vom Oktober 2018 wurde das Baugebiet "Entlang des Mühlbaches" für die Wohnbebauung gebilligt.

Weintrauben

Die Erschließungsstraße zum Baugebiet am Mühlbach soll nach dem überlieferten Flurnamen "In den Weinbergen" heißen. Hinweise zur Namensgebung finden sich auch in alten Karten. So gibt es nw von Pfahlenheim zumindest eine Erhebung "Weinberg". Auch aktuelle Karten mit Flurnamen weisen auf die Namensgebung hin. Dennoch bleibt die Vorstellung von professionellem Weinanbau in Pfahlenheim in früherer Zeit für mich eher befremdlich. 

 


Quellen